Regimekritiker ausgeladen
Via Spiegel Online:
Die Idee, China als Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse einzuladen, erweist sich, wie gefürchtet, als heikel. … Das bekamen jetzt der in Boston lebende Exil-Autor Bei Ling und die regierungskritische Autorin und Umweltschützerin Dai Qing zu spüren. Beide sollten an diesem Wochenende an einem Symposium zum Thema “China und die Welt – Wahrnehmung und Wirklichkeit” teilnehmen. Doch sie wurden wieder ausgeladen. … “Ich bekam gestern einen Anruf, in dem ich dringend gebeten wurde, nicht nach Frankfurt zu fliegen”, berichtete Bei Ling SPIEGEL ONLINE. “Wenn ich kommen würde, gäbe es ein Riesendurcheinander, hieß es.” Hintergrund: Chinesische Funktionäre und Schriftsteller haben angedroht, ihre Teilnahme abzusagen, falls politisch ungeliebte Autoren dabei sind. Dahinter steht offenkundig das Verwaltungsamt für Presse und Publikationen (GAPP), die oberste Zensurbehörde Chinas. Im Fall von Dai Qing wurde eine Einladung der Frankfurter von der GAPP nicht weitergeleitet. “Wir sind in einer Zwickmühle”, sagt Peter Ripken, Programm-Koordinator der Messe. “Das chinesische Organisationskomitee hat knallhart gesagt: “Wenn der und der teilnimmt, ziehen wir aus.”
Äh, hallo? Sagt dem GAPP doch “L**k mich!”. Kommt halt niemand aus der VR. Wem schadet das wohl mehr? Wollen die chinesischen Autoren etwa keine Bücher verkaufen? Dieses stetige Wegducken geht mir auf den Senkel. Wie sagte Oliver Kahn doch so schön? “Eier, wir brauchen Eier!”