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Katholische Realsatire

31 August 2011
Christian Wulff at Sachsenhausen

Sie müssen leider sitzen bleiben
By ashleighb77,
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Nimmt solche Äußerungen eigentlich noch irgendjemand ernst? Für mich klingt das einfach nur nach Realsatire. Wie weit an der Realität kann man eigentlich vorbeileben, ohne es zu merken?

Nach den derzeit geltenden Regeln sind geschiedene Katholiken vom Abendmahl ausgeschlossen. Es gehe darum, Menschen zu helfen, “deren Leben in wichtigen Dingen unglücklich verlaufen ist”, sagte [der Freiburger Erzbischof] Zollitsch … Dazu gehöre auch eine gescheiterte Ehe.
“Ich glaube …, dass wir in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen weiterkommen werden – zu meinen Lebzeiten”, sagte Zollitsch. Das sei eine Frage der Barmherzigkeit. Als Beispiel nannte er den katholischen Bundespräsidenten Christian Wulff, der nach einer Scheidung zum zweiten Mal verheiratet ist. “Er ist für mich ein Katholik, der seinen Glauben lebt und darunter leidet, wie die Situation ist.”

Ok, ich wette 10-1, dass der Herr Wulff seit seiner Scheidung schon mehr als einmal wieder am Abendmahl teilgenommen hat. So wie mein geschiedener Onkel auch und wie wahrscheinlich auch 99% aller anderen gläubigen und geschiedenen Katholiken. Glaubt der Bischof wirklich, dass all die geschiedenen Katholiken immer traurig in der Bank sitzen bleiben, wenn es zum Abendmahl kommt? Solche Aussagen zeigen doch nur, dass die Kirchenvertreter selbst bei der Deutung der Lebenswirklichkeit Ihrer Anhänger unter noch mehr Realitätsverlust leider als ohnehin schon. Mal im Ernst, wann hat ein Bischof das letzte Mal etwas gesagt, das nicht völlig bizarr klang?

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